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Upcycling: Unbrauchbares kreativ aufwerten  

          
In Zeiten, in denen Ressourcen knapper werden und das Umweltbewusstsein wächst, ist das achtlose Wergwerfen verpöhnt. 

Immer mehr Menschen erkennen selbst in alten, verbrauchten und kaputten Materialien noch einen Wert und einen Rohstoff, aus dem sich etwas Neues herstellen lässt. Aus Unbrauchbarem etwas Neues, Schönes oder Nützliches zu machen, ist nicht nur besonders nachhaltig und umweltfreundlich, es macht auch noch Spaß und bringt einmalige neue Gegenstände hervor. Wer die Umwelt schonen möchte, kauft nicht alles neu, sondern schaut erst einmal, ob bereits etwas vorhanden ist, das sich entsprechend verändern und umwidmen lässt. Wiederverwerten statt wegwerfen lautet die Devise!

Wie unterscheiden sich Recycling und Upcycling?

Beim Recycling geht es darum, aus Abfällen erneut verwertbare Rohstoffe herzustellen. So werden beispielsweise aus weggeworfenen Plastikverpackungen erneut Kunststoffe hergestellt, aus denen neue Produkte hergestellt werden können. Dabei handelt es sich meist um industrielle Prozesse, bei denen beispielsweise eingesammeltes Altpapier, Altkleider oder eben Plastikabfälle verwertet werden.

Das Upcycling ist hingegen eher ein individueller und kreativer Prozess. Es stellt quasi eine Veredlung des Ausgangsproduktes dar. Die Bezeichnung wurde erstmals 1994 von dem Ingenieur Reiner Pilz verwendet, der sich dafür aussprach, nutzbare Materialien in den Recyclingprozessen zu zerstören und so ein Downcycling zu betreiben. Stattdessen solle man diese eigentlich wertvollen Rohstoffe aufwerten. Designer und DIY-Fans griffen diesen Begriff bald dankbar auf. So wurde das Upcyceln zum Trend und brachte beispielsweise Möbel und Mode hervor.

Das Potential von alten Produkten nutzen

Bevor es diesen Begriff überhaupt gab, waren vor allem all jene Menschen, die nicht viel Geld hatten, sehr erfinderisch darin, Gebrauchsgegenstände immer wieder umzuarbeiten und so weiter zu verwenden. Auch Künstler wie Pablo Picasso verstanden es, aus ganz gewöhnlichen Gegenständen etwas Ungewöhnliches zu machen. So verwandelt sich ein alter Fahrradsattel und -lenker mal eben in einen minimalistischen Stierkopf.  

Wer ein kreatives Auge hat, dem fällt es vermutlich leichter, die nötige Erfindungsgabe zu entwickeln, um aus einem unscheinbaren Gegenstand wie einem alten Sieb beispielsweise eine Designerlampe zu basteln. Zunächst einmal muss man das Potential in etwas vermeintlich Unbrauchbarem erkennen, um dann zur Tat zu schreiten. Dafür braucht man nicht einmal immer viele Werkzeuge – manchmal reicht schon eine Schwere, um aus einem alten T-Shirt ein anderes Kleidungsstück zu zaubern, oder etwas Farbe, um aus einem Marmeladenglas eine edle Dose zu machen.

Upcyceln, um plastikfrei zu leben

Nicht nur Menschen, die gern kreativ sind, können ihre Freude daran haben, alte Gegenstände einem neuen Verwendungszweck zuzuführen. Glas und Metall können ebenso wie alte Textilien ganz einfach und schnell dabei helfen, Lebensmittel und andere Dinge plastikfrei aufzubewahren. Das ist eine gute Idee für alle, die nachhaltig leben und  Ressourcen und die Umwelt schonen möchten.

Und wenn man tatsächlich einmal etwas in der Hand hält, das sich nicht auf den ersten Blick dafür anbietet, einen anderen Zweck zu erfüllen, dann bleibt am Ende immer noch die Möglichkeit, alten Krempel zum Basteln zu verwenden. Das macht besonders Kindern Spaß, die mit etwas Ermunterung und Anleitung von Spielzeug bis zu Weihnachtsschmuck alles mögliche fabrizieren können. Mit etwas Fantasie lässt sich fast alles noch einmal verwenden.

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